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Willkommen auf Hallig Hooge

Biike­bren­nen

In Nord­fries­land wird je­des Jahr am 21. Fe­bru­ar das tra­di­tio­nel­le Biike­bren­nen ge­fei­ert. Mit dem Biike­feu­er soll­te vor 2000 Jah­ren der Ger­ma­nen-Gott Wo­tan gnä­dig ge­stimmt wer­den. Ge­fei­ert wur­de die Bii­ke frü­her auch als Ab­schieds­fest für die See­leu­te, die nach der Win­ter­pau­se wie­der auf gro­ße Fahrt gin­gen. Auf al­len um­lie­gen­den In­seln und Hal­li­gen und zum Teil auch auf dem Fest­land wur­de Strand­gut ge­sam­melt und an ei­nem zen­tra­len Punkt zu ei­nem gro­ßen Hau­fen – der Bii­ke – auf­ge­türmt. Die Schul­kin­der ha­ben die Auf­ga­be, ei­ne manns­gro­ße Pup­pe zu bas­teln, die oben auf der Bii­ke thront. Am Abend des 21. Fe­bru­ar, nach Ein­set­zen der Däm­me­rung, wird die Bii­ke ent­zün­det.

Bis in die heu­ti­ge Zeit hat sich die­ser Brauch ge­hal­ten und sei­nen fes­ten Platz in der Rei­he der ge­sell­schaft­li­chen Er­eig­nis­se ent­lang der West­küs­te Schles­wig-Hol­steins be­stä­tigt.
Ein we­nig ab­ge­wan­delt wer­den heut­zu­ta­ge nicht nur Strand­gut, son­dern auch Tan­nen­bäu­me und aus­ge­säg­tes Busch­werk auf­ge­schich­tet.

Nach dem be­ein­dru­cken­den Bii­ke-Feu­er, bei Glüh­wein oder Punsch, tref­fen sich die Hoo­ger und ih­re Gäs­te zum Grün­kohl­es­sen in ver­schie­de­nen Lo­ka­li­tä­ten der Hal­lig.

Ein spe­zi­el­ler Brauch auf Hoo­ge wird von den Schul­kin­dern ge­pflegt. Sie sind beim Auf­bau des Biike­feu­ers maß­geb­lich be­tei­ligt und ha­ben spä­ter, wäh­rend das Feu­er lo­dert, das Recht, die Ge­sich­ter al­ler Um­ste­hen­den mit Ruß zu schwär­zen.

Am fol­gen­den Mor­gen, am Pe­tri­tag, 22. Fe­bru­ar, schrei­ben die Schü­ler dann fol­gen­den Vers an die Ta­fel der Schu­le:

Lie­ber Leh­rer gib‘ uns frei,
ei­ne Stun­de oder zwei.
Heu­te ist der Pe­tri­tag,
an dem ich nicht gern ler­nen mag.

biike.jpg

Über das Biike­bren­nen be­rich­tet fol­gen­der Zei­tungs­aus­schnitt:
Hu­su­mer Nach­rich­ten, 19. Fe­bru­ar 2000

Er­in­ne­run­gen an das Biike­bren­nen auf der Hal­lig Hoo­ge

Nur die Jun­gen sam­mel­ten Strand­holz für das Feu­er

Am 21. Fe­bru­ar ist es wie­der so­weit: Bii­ken­bren­nen an der West­küs­te, auf den In­seln und Hal­li­gen. Je­des Jahr, wenn der Tag nä­her rückt, keh­ren bei Kä­the Kühn die Er­in­ne­run­gen an die­sen al­ten Brauch aus ih­rer Kind­heit auf der Hal­lig Hoo­ge zu­rück.

Nach der Kon­fir­ma­ti­on wur­de Kä­the Kühn zum Ar­bei­ten auf das Fest­land ge­schickt. Seit­dem war sie bei kei­nem ein­zi­gen Biike­feu­er mehr da­bei. Doch die Se­nio­rin – sie lebt heu­te in Schles­wig – er­in­nert sich noch ge­nau, wie der „Pe­tri­tag“ oder „Pe­ter­abend“ da­mals ge­fei­ert wur­de. „An die­sem Tag wa­ren wir Kin­der furcht­bar auf­ge­regt“, sagt Kühn. In gro­ßen Buch­sta­ben ha­be man auf die Wand­ta­fel in der Schu­le ei­nen Vers ge­schrie­ben, um vom Leh­rer ein oder zwei Stun­den eher ent­las­sen zu wer­den. Der wuss­te Be­scheid, und dreh­te die Ta­fel ein­fach um – Jahr für Jahr. Wenn er zu­frie­den mit sei­nen Schü­lern war, ha­be er ih­nen doch ei­ne Stun­de ge­schenkt.

Die Jun­gen wa­ren wo­chen­lang da­mit be­schäf­tigt, Strand­holz zu sam­meln und zu ei­nem gro­ßen Hau­fen auf­zu­schich­ten. „De­erns wa­ren zu mei­ner Zeit nicht da­für zu­ge­las­sen“, be­rich­tet die Se­nio­rin. Am Abend des Feu­ers dann sei das oft­mals feuch­te Holz mit Pe­tro­le­um ge­tränkt und an­ge­zün­det wor­den. So woll­te man Wal­fän­ger, die im Fe­bru­ar wie­der in die See sta­chen, ver­ab­schie­den, hat­ten die Groß­el­tern der da­mals zehn­jäh­ri­gen Kä­the er­klärt. „Wenn das Feu­er her­un­ter­ge­brannt war, ha­be ich mich gleich ver­drückt, denn die Jun­gen auf der Hal­lig hat­ten ih­ren Spaß dar­an, uns Mäd­chen mit der Asche schwarz zu ma­chen“, schil­dert Kä­the Kühn. Al­ler­dings be­kam nicht nur das Ge­sicht et­was ab, son­dern auch die Klei­dung, was ih­re Mut­ter un­ge­müt­lich wer­den ließ. „Aber schön war es doch“, sagt sie mit ei­nem leich­ten Lä­cheln auf ih­rem Ge­sicht.

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